Die Bevölkerungsentwicklung seit 2000
Die Statistik über die Bevölkerungsentwicklung der Stadt Lünen (Landesamt für
Datenverarbeitung und Statistik in Düsseldorf LDS) belegt folgendes:
2000 2001 2002
2003 2004 2004 2005
2005
31.12. 31.12. 31.12. 31.12.
30.6. 31.12. 30.6. 31.12.
92.017 92.005 91.943 91.450 91.042
90.800 90.381 90.022
2006 2006 2007 2007
2008 2008 2009 2009
30.6. 31.12. 30.6. 31.12.
30.6. 31.12. 30.6. 31.12.
89.803 89.456 89.131 88.832 88.488
88.297 88.007 87.783
2010 2010 2011 2011
2012 2012 2013 2013
30.6. 31.12. 30.6. 31.12. 30.6. 31.12. 30.6. 31.12.
87.610 87.530 87.468 85.554 85.151 84.798 84.701 84.775
2014 2014
30.6. 31.12.
84.695 84.783
Die Einwohnerzahl von Lünen hat seit dem 31.12.2000 bis zum 31.12.2014 um 7.234 Einwohner abgenommen.
Dieser drastische Rückgang hat natürlich Auswirkungen auf den Wohnungsbau und insbesondere auf die Bereitstellung von neuen Wohnbauflächen.
In Nordrhein-Westfalen werden täglich 16ha Freiraum überbaut. Alle bisherigen Landesregierungen warnten immer wieder vor einem weiteren ungezügelten Flächenverbrauch. Auch die jetzige tut es, leider ebenfalls ohne Erfolg. Jede Stadt und Gemeinde weist immer wieder neue Wohnbaugebiete im Freiraum aus, ohne Rücksicht auf die Folgen. Dabei bleibt der weiterhin anhaltende Bevölkerungsrückgang unberücksichtigt. Man handelt so, als ob man die Einwohnerzahl durch die Ausweisung neuer Wohngebiete steigern könnte. Ökologische Kriterien spielen dabei bei der Auswahl der Flächen eine untergeordnete bzw. gar keine Rolle. Die Stadt Lünen ist in dieser Hinsicht keine Ausnahme. Wie könnte es sonst sein, dass man den Bereich am Krempelbach in Nordlünen unbedingt als Baugebiet nutzen will.
Trotz des großen Angebotes an Wohnbauflächen nahm die Einwohnerzahl der Stadt Lünen seit dem Jahr 2000 (92.017 Einwohner) bis 30.6.2013 (Statistik des Landes) um 5.831 Einwohner auf 86.186 ab und wird sich nach ziemlich verlässlichen Prognosen bis 2015 auf 85.000 und bis 2030 auf vermutlich 78.000 verringern. Auch wenn der Wohnflächenbedarf je Einwohner noch steigen sollte und die Anzahl der Einpersonenhaushalte noch zunimmt, kommt man zukünftig mit den bereits bestehenden und mit Baurecht belegten ca. 25ha Wohnbauflächen aus. Die Bezirksregierung hält ein Flächenangebot von ca. 30ha bis zum Jahr 2025 für ausreichend, um allen Ansprüchen gerecht zu werden.
Man kann den zukünftigen Bedarf, ohne Inanspruchnahme von Freiraum, aus dem jetzt vorhandenen Bestand decken. Aktuelle Baugebiete, wie die „Lüner Heide“ am Cappenberger See sowie das gebiet an der Cappenberger Straße gegenüber der Bergkampstraße sind immer noch nicht vollständig vermarktet. Hinzu kommen noch die vorgesehenen Baugebiete am ehemaligen Heizwerk an der Lippe, auf den Sportplätzen Wüstenknapp, Schützenhof und Triftenteich. Auf eine Bebauung des Sportplatzes Triftenteich sollte vor allem aus ökologischen Gründen verzichtet werden.
Wenn man die Ausweisung und Inanspruchnahme von Baugebieten nicht der Bevölkerungsentwicklung anpasst, drohen Leerstände nicht nur im Mietwohnungsbereich sondern auch bei Reihen- und Einfamilienhäusern, mit den bekannten negativen sozialen Auswirkungen, die bereits in einzelnen Stadtteilen festzustellen sind.