Guten Tag, sehr geehrte Frau Dr. Stromberg, sehr geehrte Gäste und liebe Umwelt- und Heimatfreunde!
Als erstes möchte ich mich bei der Museumsleitung bedanken, weil sie uns die Museumstür geöffnet und uns eingeladen hat, das Lüner Fenster als Ausstellungsfläche zu nutzen. Herzlichen Dank!
Ein besonderer Dank geht an alle, die seit Monaten die Ausstellung vorbereitet haben. Da musste recherchiert, organisiert, gesammelt, kommuniziert und aussortiert werden. Das hat viel Zeit, Geduld und Vorbereitungen gekostet. Das Ergebnis können wir uns gleich anschauen!
Das Motto: „Wir packen an und mischen uns ein!“ wird schon mehr als 50 Jahre von den AK-Mitgliedern gelebt und umgesetzt.
Um das zu verstehen, möchte ich Sie mitnehmen auf eine kleine Zeitreise.
1971 hatte sich auf Anregung des Museumsleiters der Stadt Lünen, Dr. Wingolf Lehnemann, eine kleine Gruppe interessierter Bürger zusammengefunden, mit dem Ziel, für den Schutz der heimatlichen Umwelt einzutreten, die Ortsgeschichte weiter zu erforschen und heimatkundliche Bestrebungen in vielen Bereichen zu unterstützen.
Unter dem Dach der VHS wurde die Arbeitsgemeinschaft zum „VHS-Arbeitskreis für Umwelt und Heimat“.
Das erste Ergebnis einer Arbeitsgruppe war eine Liste aller in Lünen vorhandenen Naturdenkmale /Bäume, kleinräumige Naturbereiche, Findlinge usw.).
Ende 1971 wurde eine 40seitige bebilderte Studie über „Erhaltenswerte Gebäude, Straßen und Plätze in Lünen“. Die hochwertige Denkschrift fand ein positives Echo weit über die Lüner Grenzen hinaus. Es wurden nur 4 Exemplare erstellt. Ein Original ist im Lüner Fenster ausgestellt.
In der Lüner Verwaltung fand die Studie offensichtlich keine Berücksichtigung, denn bis 1973 wurde eine Vielzahl erhaltenswerter Gebäude abgerissen und damit für immer zerstört.
Die denkmalgeschützte Schlossmühle Lippholthausen zählt heute zu den schönsten Gebäuden in Lünen (RuhrNachrichten 28.10.25). Das Gebäude sollte 1972 abgerissen werden. Nur durch den starken Einsatz des AK bei der Stadt Lünen und der Politik konnte der Abriss verhindert und eine Renovierung angestoßen werden.
Aber der Einsatz für den Freiraum sowie den Erhalt schützenswerter Bausubstanz und damit erforderliche kritische Stellungnahmen zur Stadtentwicklung, führte unweigerlich zu Konflikten mit der Verwaltung und vor allem mit den politischen Parteien. Es wurde dem AK nahegelegt, die VHS Lünen zu verlassen. Im Oktober 1977 erfolgte dieser Schritt.
Die konstituierende Sitzung des Vereins „Arbeitskreis für Umwelt und Heimat e.V.“ fand am 18. Januar 1978 unter der Leitung des Geschäftsführers des Westfälischen Heimatbundes, Dr. Husmann, in der Stadtbildstelle statt. Zum Zeitpunkt der Gründung hatte der Verein 22 Mitglieder.
Die vielfältigen Aufgaben des Naturschutzes und der Heimatpflege wurde auf viele Schultern verteilt. Die damals gebildeten Arbeitsgruppen wie Praktischer Naturschutz. Artenschutz (Eulen, Turm- und Wanderfalken, Greifvögel, Fledermäuse, Libellen und Schmetterlinge, sowie Amphibien) und Freiraumschutz/Beteiligungen haben heute immer noch Bestand.
Beim Freiraumschutz geht es um Erhalt und Sicherung des Freiraumes. Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiete, Frischluftschneisen, die Lippeaue…. Unser verbliebener Freiraum und somit auch unsere Heimat wird durch Planungen von Gewerbegebieten, Wohnbauflächen und Straßen bedroht.
Die Rede möchte ich beenden mit dem folgenden Zitat eines unbekannten Verfassers:
Die Heimat ist Ursprung unseres Lebens,
die Quelle unserer Kraft,
das lockende Ziel unserer Sehnsucht,
das ewig neue Glück unseres Alltags.
Wohl dem,
der sie besitzt.
Wehe dem,
der sie anderen nimmt.
(Tafel an der Gedenkstätte am Waldweg, bei Schulze Wethmar, Lünen)
Wir freuen uns heute hier in dem denkmalgeschützten Museum zu sein und laden alle Lüner Bürger und Bürgerinnen ein, sich unsere Ausstellung im Lüner Fenster anzuschauen.