Pflanzen

Pflanzen


Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) - eine Seltenheit im Raum Lünen

In den letzten Jahren schien die Herbstzeitlose in Lünen auszusterben. Einige Exemplare fanden sich jedoch Anfang Oktober 2010 wieder auf einer Viehweide in der Lippeaue. Also Augen auf, vielleicht werden noch mehr entdeckt!

Die Herbstzeitlose ähnelt dem Krokus, blüht jedoch nicht im Frühjahr und sieht zur Blütezeit „nackt“ aus , da die Blüte ohne Blätter erscheint.

Diese interessante Pflanze taucht zweimal im Jahr an der Erdoberfläche auf. Im Frühling erscheinen die Blätter und im Herbst die zarten, trichterförmigen blassrosa bis violetten Blüten. Sie hat eine Wuchshöhe von 8 bis 30 cm und wächst vor allem auf feuchten, nährstoffreichen Wiesen. Da die Pflanze im Herbst und somit "außerhalb der Zeit" blüht, erhielt sie den Namen Herbstzeitlose.

Die Nordgrenze ihres Verbreitungsgebietes ist eigentlich Südwestfalen, nur vereinzelt kommt sie - wie in Lünen - weiter nördlich vor.

Außerdem ist sie in der Roten Liste für NRW als "gefährdet" eingestuft, da sie durch gezielte Vernichtung in der Landwirtschaft immer seltener wurde. Die Pflanze ist nämlich nicht nur für den Menschen so giftig wie Arsen, sondern kann auch bei Vieh zu schweren Vergiftungserscheinungen führen. Im Frühjahr soll es manchmal schon zu schweren Vergiftungsfällen gekommen sein, wenn Sammler die Blätter mit denen des Bärlauchs verwechselten. Sachkundige Sammler würden allerdings nach Bärlauch im Wald und nicht auf Feuchtwiesen Ausschau halten.

Text + Foto: F. Angerstein

Orchideen in Lünen und Umgebung

Großes Zweiblatt (Listera ovata)

Das große Zweiblatt ist eine Orchideenart, die wegen ihrer beiden großflächigen Blätter auch von Laien leicht zu bestimmen ist. Die kleinen grünlichen Blüten sind recht unscheinbar. Die Art wächst gern in wechselfeuchten Wäldern auf Lehm- oder Tonböden. Solche Bedingungen findet man manchmal auch an Stellen, die wenig mit unberührter Natur zu tun haben. So gibt es in Lünen zwei größere Bestände, einen neben einer Gleisanlage und einen auf der alten Viktoria-Halde. Diese Standorte haben weniger unter einer intensiven Bewirtschaftung zu leiden als andere Flächen. Auch aus diesem Grund bieten alte Zechenhalden Lebensraum für manche Raritäten. Zum Teil liegt das aber auch daran, dass diese Halden besondere Standortbedingungen bieten, die bei uns sonst selten zu finden sind.

Fotos: M. Scholz, Text: A. Pflaume

Aronstab (Arum) - Vorsicht Falle..........


Der Aronstab (Arum maculatum) schiebt schon im Vorfrühling seine spieß-pfeilförmigen schwarz gefleckten Blätter aus dem Laubboden der Buchenwälder.

Im Mai kommen dann die geheimnisvoll transparent-hellgrün leuchtenden Blüten zum Vorschein, deren Form an Zwergenmützen erinnert. In der tütenförmigen Blütenhülle entdeckt man einen violetten Kolben, der mit seinem (für uns unangenehmen) Geruch Insekten anlockt. Auch die im Vergleich zur Außentemperatur erheblich höhere Innentemperatur wirkt auf sie verführerisch.

Die Insekten rutschen an der glatten Blütenhülle ab und gelangen unten am Boden der Blüte in eine Kesselfalle, denn ein Kranz steifer Borsten verwehrt ihnen die Flucht. Aber der Aronstab ist keine fleischfressende Pflanze. Wenn die Fliegen und Mücken die Pflanze bestäubt haben, welken die Sperrborsten innerhalb von 24 Stunden, die Kleintiere gelangen wieder ins Freie und tragen die Pollen der Pflanze weiter.

Im Herbst sieht man vom Aronstab am Waldboden nur noch einen Stiel mit leuchtend roten Beeren. Vorsicht! Alle Teile der Pflanze sind giftig!

Fotos 1 und 2: M. Scholz, Fotos 3 und 4: J. Heinrich, Text: F. Angerstein


Frühblüher


Frühblüher sind Pflanzen, die meist auf dem Waldboden vor dem Laubaustrieb der Bäume blühen, weil sie dann im Wald noch genug Licht bekommen. Sobald im Frühjahr mit den längeren Tagen die Lichtdauer zunimmt und die Temperaturen geringfügig über 0 Grad klettern, öffnen diese Blumen schlagartig und massenhaft ihre Blüten. Manche Arten überziehen den Waldboden plötzlich mit einem Blütenteppich.

Damit sie sich im Frühjahr sofort entfalten können, verfügen diese Pflanzen über Speicherorgane im Boden (wie Zwiebeln, Knollen und Rhizome) .

Naturliebhaber schätzen diese Pflanzen besonders, da sie mit ihren Blüten nach den langen tristen, farbreduzierten Wintermonaten wieder die ersten strahlenden Farbtupfer in die Landschaft bringen. Das tut dem Gemüt so gut wie erste Sonnentage!

Außerdem ist es spannend, Tag für Tag zu beobachten, welche neuen Pflänzchen sich hervortrauen und aufblühen. 


Lungenkraut (Pulmonaria officinalis)


Das Lungenkraut wächst als niedriges Kraut an feuchten Standorten auf kalkhaltigen Böden in den Buchenwäldern um Lünen und Cappenberg. Es fällt im Frühjahr schon durch seine dekorativen Blätter auf: Sie sind hell gesprenkelt.

Interessant ist, dass die Pflanze nebeneinander kleine Blütenkelche mit unterschiedlichen Farben trägt. Anfangs sehen die Blüten rosa oder rotviolett aus, sobald sie bestäubt sind (meist von Hummeln!) ändert sich der PH-Wert im Zellsaft von sauer nach basisch. Dies bewirkt eine Farbänderung der Blüten: nun leuchten sie himmelblau. 

Der lateinische Namenszusatz "officinalis" verweist darauf, dass die Pflanze schon seit langer Zeit in der Volksmedizin als Heilkraut gegen Lungenerkrankungen (siehe:deutscher Name!) eingesetzt wird. Foto u. Text: A. Pflaume

Scharbockskraut (Ranunculus ficaria) 


Schon im zeitigen Frühjahr zeigen sich die gelben Blüten des Scharbockskrautes. Dieses Hahnenfußgewächs ist bei uns keineswegs selten und blüht an vielen Stellen mit ausreichender Feuchtigkeit unter Hecken, an Waldrändern und ähnlichen Stellen auch im Lüner Stadtbereich. Es eignet sich auch sehr gut für naturnahe Pflanzungen im Garten.


Scharbockskraut bedeutet so viel wie "Skorbutkraut". Die schon sehr früh austreibenden Blätter mit ihrem hohen Vitamin C-Gehalt wurden zur Vorbeugung gegen diese Mangelkrankheit seit dem Mittelalter eingesetzt. Viele Kräuterbücher empfehlen deshalb den Genuss dieser Pflanze. Damit sollte man aber sehr vorsichtig sein, denn spätestens zur Blütezeit bildet die Pflanze das giftige Protoanemonin, das in allen Hahnenfußgewächsen vorkommt. Es führt zu Durchfällen, Schwindelanfällen und Lähmungserscheinungen. 

Foto: J. Heinrich, Text: F. Angerstein

Buschwindröschen (Anemone nemorosa)

Man nennt es auch Weiße Osterblume, weil es schon zur Osterzeit seine Blumenteppiche im Wald entfaltet. Der frühe Blühtermin ist auch erforderlich, denn wenn die Bäume belaubt sind, dringt nur noch wenig Licht bis auf den Waldboden. Bei der Verbreitung ihrer Samen setzt das Buschwindröschen nicht auf Wind oder Vögel, sondern lässt Ameisen für sich arbeiten. Natürlich nicht ohne Belohnung. Schmackhafte Samenanhängsel sind die Entlohnung für die fleißigen Arbeiter.

Text: A. Pflaume, Fotos: M. Scholz

Salweide (Salix caprea) 


Kätzchen nennt man die Blütenstände der Weiden wegen des seidigen "Fells",das manche Arten,besonders die Salweide im knospigen Zustand tragen. Im kirchlichen Brauchtum ersetzen sie als "Palmkätzchen" in Prozessionen zum Palmsonntag die bei uns nicht vorhandenen Palmwedel.
Im blühenden Zustand sieht man in den männlichen Blütenständen viele Staubbeutel (Bild 1) und in den weiblichen Blütenständen die Stempel (Bild 2). Beide Blütenformen liefern auch Nektar und sind deshalb im zeitigen Frühjahr eine wichtige Nahrungsquelle für Bienenarten. Auch die Pollen werden als eiweißreiche Nahrung fleißig gesammelt. Besonders für manche Hummelarten ist diese Nahrung enorm wichtig zum Start in die neue Saison. Nicht umsonst sind die ersten Nahrungsflüge, z.B. der Erdhummeln auffällig mit der Blütezeit der Salweide synchronisiert.

Fotos und Text: J. Pflaume

Gelbsternarten


Die Gelbsterne oder Goldsterne sind typische Frühjahrs-Geophyten, von denen im Sommer nur die Zwiebeln überdauern. Weit verbreitet aber nicht besonders häufig ist der Wald-Gelbstern, eine Art besonders der frischen bis feuchten Wälder. Im Lippetal wächst er unter vielen alten Hecken, oft zusammen mit dem Gefingerten Lerchensporn. Den Wald-Gelbstern kann man an den spitz zulaufenden Blättern erkennen, den Acker-Gelbstern an den behaarten Stengeln.
Große Raritäten sind dagegen der Acker-Gelbstern und der Wiesen-Gelbstern. Ursprünglich wuchsen sie vor allem auf Äckern, vertragen aber keine intensive Bodenbearbeitung. Deshalb sind sie an diesen Standorten längst ausgestorben. Überlebt haben sie z.B. in extensiv bearbeiteten Weinbergen. Erst in jüngerer Zeit entdeckte man, dass sie auch auf einigen alten Friedhöfen wachsen. In Lünen ist uns von beiden Arten je ein Standort bekannt. Text: A. Pflaume


Huflattich (Tussilago farfara)

Der Huflattich (Tussilago farfara) wächst besonders an Wegrändern, Böschungen, auf Brachflächen und anderen wenig bewachsenen Flächen auf wechselfeuchten humusarmen Böden. Die auffälligen gelben Blüten werden von Bienen und Fliegen besucht. Die großen, auf der Unterseite filzig behaarten Blätter erscheinen erst nach der Blüte. Im Volksmund werden sie als "Wanderers Klopapier" bezeichnet. Wegen der enthaltenen Schleim- und Gerbstoffe werden Blüten und Blätter oft als Heilmittel gegen Husten eingesetzt. Da sie aber auch Spuren krebsauslösender Pyrrolizidin-Alkaloide enthalten, ist eine Daueranwendung nicht ratsam. Text: A. Pflaume, Fotos: M. Scholz

Gefingerter Lerchensporn (Corydalis solida)

Hohler Lerchensporn (Corydalis cava)

Zu den typischen Frühjahrsblühern gehören diese beiden Arten des Lerchensporn. Dieser Name bezieht sich auf den langen Sporn an den Blüten, in dem sich Nektar befindet. Wenn man will kann man dabei an die lange Kralle an den hinteren Zehen der Lerchen denken. Im Lüner Bereich ist wohl nur der Gefingerte Lerchensporn heimisch. Er wächst auf frischen Böden in Wäldern, aber auch unter vielen Hecken im Lippetal. Sein Name bezieht sich auf die gefingerten Tragblätter unter den Blüten. Er hat immer trüb-rote Blüten.

 Der Hohle Lerchensporn blüht entweder rot oder weiß. Seine Tragblätter sind nicht gefiedert. Sein Name bezieht sich auf die hohle Knolle. Er ist im Lüner Raum wohl nicht heimisch, aber an einigen Stellen angepflanzt. In den Wäldern auf den kalkhaltigen Böden des  Haarstrang kommt er in großer Zahl vor.

Beide Arten besitzen an ihren Samen nahrhafte Anhängsel, die gerne von Ameisen gefressen werden. Die sammeln die Samen und verbreiten sie auf diese Weise. Wer diese Pflanzen im Garten stehen hat, wird deshalb feststellen, dass die Sämlinge an den verschiedensten Stellen erscheinen.

Fotos und Text : A. Pflaume

Frühlings-Hungerblümchen (Erophila verna)

Zeitig im Frühjahr blüht das Frühlings-Hungerblümchen. Wie der Name schon sagt, ist es ein richtiger Hungerkünstler und wächst in lückigen Sandrasen, auf Schotterflächen, Kiesdächern und ähnlichen Standorten. Auch an den nach Süden zeigenden Hängen des Lippedammes gibt es einige Flächen, die wegen des trockenen Bodens nur spärlich bewachsen sind und solchen anspruchslosen kleinen Arten genug Lebensraum bieten. Hier kann man zur Zeit ganze Teppiche aus den kleinen weißen Blüten sehen. In den letzten 10 Jahren hat sich diese Art bei uns deutlich ausgebreitet. Offenbar hat sie von den vielen heißen, trockenen Sommern in dieser Zeit profitiert. Fotos und Text: A. Pflaume


Gewöhnlicher Reiherschnabel (Erodium cicutarium)

Ein überraschend attraktives Bild bietet diese Rosette eines ganz gewöhnlichen "Unkrautes". Es handelt sich um den Reiherschnabel, der auf den Sandböden der Umgebung  als Acker-Wildkraut noch recht verbreitet ist. Als wintereinjährige Art besitzt er jetzt bereits gut entwickelte Rosetten. Gewöhnlich blüht er dann im kommenden Frühjahr und Sommer mit aufrechten Blütenständen. Wie man sieht kann er unter günstigen Bedingungen auch im Herbst schon einzelne Blüten bilden. Dieses Exemplar steht allerdings nicht auf Sand, sondern auf dem Schotter des Seseke-Dammes. Auch solche Standorte sind für die Art nicht ungewöhnlich.

Foto und Text: A. Pflaume

Wasserhahnenfuß (Ranunculus aquatilis)

Die Wasserhahnenfüße bilden eine Gruppe z.T. sehr ähnlicher Arten,die oft nur schwer zu unterscheiden sind. In dem neuen Teich in der Lippeaue wachsen die hier abgebildeten Pflanzen. Sie gehören zur Art "Gewöhnlicher Wasserhahnenfuß" (Ranunculus aquatilis),die trotz ihres Namens in unserer Region aber eine Rarität darstellt. Sie bildet meterlange flutende Triebe mit fein zerteilten Unterwasserblättern und meistens auch einigen Schwimmblättern mit der charakteristischen Form, wie sie auf den Bildern zu sehen sind. Auch an Land im nassen Uferbereich können sich Pflanzen entwickeln und sogar Blüten bilden. Diese Exemplare sind allerdings sehr klein und bilden keine Schwimmblätter. Andere Vorkommen von Wasserhahnenfüßen im Lüner Bereich gehören gewöhnlich zu anderen Arten. Fotos und Text: A. Pflaume

Traubenkirsche (Prunus padus)

Im Mai, oder wie in diesem Jahr auch schon Ende April, blüht die Traubenkirsche (Prunus padus). Sie ist mit ihren zahlreichen Blütentrauben eins unserer auffälligsten Blütengehölze. Sie wächst als höherer Strauch oder auch als kleiner Baum auf etwas feuchten Böden. Die zahlreichen kleinen schwarzen Früchte werden von Vögeln gern gefressen. Sie sind auch für den Menschen essbar, schmecken aber nicht besonders gut und werden deshalb selten genutzt. Trotzdem belegen Steinkernfunde den Genuss der Früchte schon in der Steinzeit.

Auch wenn die Blütentrauben besonders schön aussehen, sollte man sich nicht dazu verleiten lassen, sich einen Strauß für die Wohnung zu schneiden: Am nächsten Tag landet der im Müll, denn der Duft ist sehr intensiv und deshalb in der Wohnung fast unerträglich.

Fotos und Text: A. Pflaume

Schwanenblume (Butomus umbellatus)

Eine der attraktivsten Pflanzen in den Röhrichtzonen der Gewässer ist die Schwanenblume. Auch diese Art findet man überwiegend in größeren Flusstälern. Im Lippetal kommt sie an vielen Altarmen vor, stellenweise auch direkt am Lippeufer. Sie bevorzugt dabei nährstoffreiche Schlammböden. Die Blüten werden von Insekten bestäubt, besonders von Fliegen. Die Blütezeit reicht von Juni bis August.   

Wegen der hübschen Blütenstände wird die Pflanze auch oft an Gartenteichen angepflanzt, aber meistens wächst sie dort nur sehr unbefriedigend. Das hat gewöhnlich damit zu tun, dass man im Gartenteich besonders nährstoffreiche Böden meidet, um einen übermäßigen Algenwuchs zu verhindern. Als brauchbarer Kompromiss bietet es sich an, nur ein gesondertes Pflanzgefäß für die Schwanenblume mit nährstoffreichem Boden zu füllen.

Fotos und Text: A. Pflaume

Wasserdost (Eupatorium cannabinum)

Von Juli bis September blüht der Wasserdost oder Wasserhanf (wegen der hanfähnlichen Blätter). Er liebt nasse Lehmböden und kommt an geeigneten Standorten überall häufig vor: Grabenränder, Teichufer, feuchte Saumgesellschaften und Waldlichtungen usw. Besonders beliebt sind seine Blüten bei vielen Insekten, vor allem Schmetterlingen. An seinen Standorten ist es möglich, fast die ganze Palette an Tagfaltern zu beobachten, die in der Umgebung vorkommen.
Auch für Menschen ist die Pflanze interessant. Sie enthält ätherisches Öl, Gerbstoffe und Saponine und war deshalb früher unter dem Namen Kunigundenkraut als Heilpflanze in Gebrauch, vor allem bei Erkältungskrankheiten und zur Stärkung des Immunsystems. Die heilige Kunigunde war die Frau Heinrichs des II. und starb 1033. Sie gilt als Schutzpatronin der kranken Kinder. Fotos: M. Scholz, Text: A. Pflaume

Bild 1: Admiral, Bild 2: Großes Ochsenauge, Bild 3: Landkärtchen

Tüpfel-Johanniskraut (Hypericum perforatum)


Dieser auch Echtes Johanniskraut genannte Sommerblüher mit den auffallenden gelben Blüten wächst häufig auf sonnigen trockenen Böden. Man findet ihn in lichten Gebüschen, an Wegrändern, auf Trockenrasen und als Pionierpflanze auf Bahnschotter, Industriebrachen usw. An feuchten Standorten wächst dagegen das sehr ähnliche Gefleckte Johanniskraut (Hypericum maculatum).
Hält man die Blätter gegen das Licht, sieht man viele farblose durchscheinende Punkte. Das sind Ölbehälter mit einem ätherischen Öl. Die schwarzen Punkte am Rand der Blütenblätter enthalten das blutrote Hypericin. Zerreibt man eine Knospe zwischen den Fingern, hinterlässt es einen roten Fleck. Daneben enthält die Pflanze eine Reihe weiterer Wirkstoffe und ist deshalb eine traditionelle Heilpflanze. Als Arzneimittel wird Johanniskraut heute besonders gegen leichte Depressionen eingesetzt. Obwohl die Wirksamkeit heute umstritten ist, gehört die Pflanze zu den wichtigsten in Deutschland angebauten und verarbeiteten Arzneipflanzen.
Aber Vorsicht! Das Hypericin erhöht die Empfindlichkeit gegenüber UV-Licht. Besonders hellhäutige Personen sollten deshalb nach einer Einnahme zu viel Sonnenlicht meiden. Fotos und Text: A. Pflaume

 Gelbe Wiesenraute (Thalictrum flavum)

Diese Pflanze ist eher eine Rarität, in Lünen aber recht häufig zu finden. Dieser scheinbare Widerspruch klärt sich auf, wenn man sich die Verbreitungskarte für diese Art ansieht. Sie wächst nämlich überwiegend in größeren Flusstälern. Außerhalb dieser Täler fehlt sie weitgehend. Auch das Lippetal ist wohl durchgehend besiedelt. So kann man diese über 1,50m hohe recht attraktive Pflanze auch im Lüner Gebiet an vielen Stellen in der Lippeaue finden. Auf feuchtem Untergrund an manchen Altarmen oder unterhalb der Terrassenkanten bildet sie größere Bestände. Auch in der Innenstadt wächst sie am Lippeufer unterhalb der Hochwasserschutzmauer. Fotos und Text: A. Pflaume

Scharfer Mauerpfeffer (Sedum acre)

Im Juni sind große Partien des Lippedammes zwischen Lünen und Alstedde mit gelben Blüten dicht bedeckt und leuchten weithin. Hierbei handelt es sich um die Blüten des Scharfen Mauerpfeffers. Entgegen einer weitverbreiteten Meinung handelt es sich bei dieser Art nicht um einen Gartenflüchtling, sondern um eine heimische Art, obwohl sie auch gerne als Gartenpflanze angebaut wird. Typische Standorte sind neben Mauern (daher der Name) auch Sandtrockenrasen. Solche Trockenrasen haben sich an vielen Stellen des Lippedammes herausgebildet, besonders auf den sonnenexponierten Südhängen. Auch eine ganze Reihe anderer interessanter Pflanzen sind hier zu finden, u.a. das bereits vorgestellte Acker-Hornkraut.
Diese Blütenmassen bilden nicht nur für uns einen erfreulichen Anblick, sondern sind auch für viele Insektenarten eine wichtige Nektarquelle. Besonders viele Hummeln und andere Wildbienen kann man hier beobachten. Bleibt nur zu hoffen, dass die  Mahd nicht während der Blütezeit stattfindet. Fotos: M. Scholz, Text: A. Pflaume

Echtes Labkraut (Galium verum)

Großes Wiesenlabkraut (Galium album)

Am Lippedamm an unserem Grundstück wächst ein ansehnlicher Bestand Echtes Labkraut (Galium verum).
Das echte Labkraut enthält eine Substanz, die ähnlich wie das Lab-Enzym aus dem Kälbermagen Milch gerinnen läßt. Deshalb wurde diese Pflanze früher als Lab-Ersatz bei der Käseherstellung genutzt.
Echtes Labkraut wächst auf Halbtrockenrasen, in sonnigen Gebüschsäumen usw. Es fällt schon von weitem durch seine Massen an kleinen goldgelben Blüten auf. An warmen Tagen verströmt es einen intensiven Honigduft. Deshalb stellt es auch eine hervorragende Nahrungsquelle für viele Insekten dar. Die Blüten kann man als Färbemittel nutzen. Auch zum Aromatisieren und Färben von Getränken sind sie geeignet.

Neben dem Echten Labkraut wächst am Lippedeich auch das weißblühende Große Wiesenlabkraut (Galium album). Diese Art ist weit verbreitet und insgesamt sehr viel häufiger als das Echte Labkraut. Es lässt sich wie die anderen Labkrautarten nicht als Labersatz nutzen. Fotos und Text: A. Pflaume

Acker-Hornkraut (Cerastium arvense)

Im Mai sieht man an vielen Stellen des Lippedammes, u.a. an der Konrad-Adenauer-Straße, die weißen Blüten des Acker-Hornkrauts (Cerastium arvense). Diese nicht gerade häufige Pflanze hat auf den Sandböden des Lippetales noch zahlreiche Standorte. Mit den ansehnlichen weißen Blüten erinnert es an das Filzige Hornkraut, eine beliebte Gartenpflanze, die im Mittelmeerraum zu Hause ist. Unsere heimische Art bildet genauso attraktive weißblühende Polster, die zwischen den Gräsern natürlich nicht so dicht wachsen wie an den Gartenstandorten. Fotos und Text: A. Pflaume


Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)

Die Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata) ist bei uns weit verbreitet. Sie wächst an Weg- und Waldrändern, auf Brachen und vielen anderen Standorten. Sie blüht von April bis Juli. Reibt man die Blätter, so riechen sie nach Knoblauch. Daher auch ihr Name. Die Knoblauchsrauke fand vor allem im Mittelalter eine vielfältige Verwendung in Küche und Medizin. Da man sich keine teuren Gewürze leisten konnte, diente die Knoblauchsrauke als willkommener Ersatz. Ein aus ihren Blättern zubereiteter Salat war sehr beliebt. Auch als Heilpflanze fand sie Verwendung. Sie wirkt antiseptisch, leicht harntreibend und schleimlösend. Eine besondere Bedeutung hat sie auch für den Aurorafalter (siehe unter Schmetterlinge). Er legt an ihr seine Eier ab und die Rapen ernähren sich von den Blättern der Knoblauchsrauke. Fotos: M. Scholz, Text: A. Pflaume


Gemeiner Löwenzahn (Taraxacum sect. ruderalia)

Löwenzahn kann große Flächen bedecken aber auch an Wegrändern und selbst zwischen Pflastersteinen wachsen. Seinen Namen hat er von seinen gezähnten Blättern, die eine Rosette bilden. Vor allem bei Kindern ist er unter dem Namen "Pusteblume" bekannt. Nach dem Verblühen bilden sich an Schirmchen hängende Samen, die durch den Wind weit weggetragen werden können. Den gleichen Effekt erzielen die Kinder, wenn sie kräftig blasen.

In der Volksheilkunde spielte der Löwenzahn schon immer eine bedeutende Rolle. Den in den Blättern, Blüten und Wurzeln enthaltenen Bitterstoffen werden heilsame Wirkungen bei rheumatischen Erkrankungen, Verdauungsstörungen, Leber- und Gallenleiden u.a.m. zugeschrieben. Aus den jungen Blättern kann man einen schmackhaften Salat zubereiten.

Fotos: M. Scholz, Text: A. Pflaume

Wiesenschaumkraut (Cardamine pratensis)

Auf feuchten Wiesen, z.B. unterhalb des Schlosses Cappenberg blüht Ende April das Wiesenschaumkraut auf. Schaumkraut heißt es nicht, weil die Wiesen zu dieser Zeit durch die Blüten des Kraut anscheinend rosaweiß „aufschäumen“, sondern weil die Schaumnester eines kleines Insekts, der Schaumzikade, (im Volksmund „Kuckucksspucke“) häufig an dieser Pflanze zu finden sind.
Da immer mehr Feuchtwiesen trocken gelegt wurden, ist das Wiesenschaumkraut in einzelnen Bundesländern schon so selten, dass es dort in die Rote Liste der gefährdeten Arten aufgenommen wurde. 2006 wurde es zur Blume des Jahres gewählt.
Das Wiesenschaumkraut ist die Futterpflanze des orangeweißen Aurorafalters, den man jetzt häufig an Standorten der Pflanze antrifft.
Die Blätter schmecken ähnlich wie Kresse, mit der die Pflanze auch verwandt ist und können zum Würzen von Salaten verwendet werden. Fotos: M. Scholz, Text: F. Angerstein

Pestwurz (Petarites)

An Gräben, Bachufern und anderen feuchten Stellen erscheinen im April die seltsamen Blüten der Pestwurz. Etwas später entfalten sich erst die riesigen rundlichen Blätter, die bis zu 100 cm breit werden können und damit die größten unserer Kräuter werden.

Früher glaubte man, die Pflanze sei ein Heilmittel gegen die Pest, heute gewinnt man aus ihr Inhaltsstoffe gegen Migräne.

Text und Foto: F. Angerstein

Lanzettblättrige Aster (Aster lanceolatus)

Erst sehr spät im Jahr, im Oktober, blüht die Lanzettblättrige Aster. Wie ihre Verwandten, die wir unter dem Sammelbegriff Herbstastern in vielen Zuchtformen aus unseren Gärten kennen, stammt sie ursprünglich aus Nordamerika. Viele dieser Herbstastern kommen als verwilderte Pflanzen auch in der freien Natur vor. Dabei handelt es sich dann überwiegend um Bastarde zwischen verschiedenen Arten. Die Lanzettblättrige Aster ist dabei oft als ein Vorfahr beteiligt. Bei den Pflanzen, die jetzt an verschiedenen Stellen in Lünen blühen, handelt es sich aber wohl um die reine Art. Man findet sie in manchmal großen Beständen unter anderem am Lippeufer. Bei schönem Wetter finden Honigbienen an ihr noch ein spätes Nahrungsangebot.

Fotos und Text J. Pflaume

Schmalblättriges Greiskraut (Senecio inaequidens)

Obwohl die Pflanze schon seit dem Sommer blüht, fallen jetzt im Herbst die gelben Blüten dieses Greiskrautes besonders auf, weil es um diese Jahreszeit nicht mehr so viele andere auffällige Blüten gibt. Außerdem bildet es oft große Bestände an Straßenrändern, auf Industriebrachen und ähnlichen Standorten. Vielen kommt diese Pflanze fremd vor. Das ist nicht verwunderlich, da sie ein Neuling in unserer Pflanzenwelt ist. Ihre Heimat ist Natal in Südafrika. Wahrscheinlich sind die Saman mit importierter Wolle eingeschleppt worden. Zwar wuchsen die ersten Pflanzen dieser Art schon vor über hundert Jahren in Deutschland, bis vor kurzer Zeit aber nur in wärmeren Gegenden, z.B. im Rheinland. Erst Ende der 80er Jahre tauchten die ersten Exemplare auch in unserer Gegend auf. Inzwischen hat sich die Pflanze aber besonders entlang der Autobahnen über ganz Deutschland verbreitet.

Fotos und Text J. Pflaume

Weißdorn (Crataegus)

Seit Anfang Mai kann man nicht nur in der Lippeaue die blühenden Weißdornhecken und -büsche sehen. Tritt man näher heran, so hört man es überall summen. Die zahlreichen Blüten locken viele Insekten an. Sie liefern ihnen Pollen und Nektar. Der Name Weißdorn gibt einen Hinweis auf die weißen Blüten und die Sproßdornen. Die Blätter sind stark gesägt und eingeschnitten. Im Gegensatz zum Schwarzdorn blüht der Weißdorn nach dem Blattaustrieb. In der Naturheilkunde spielt er eine wichtige Rolle. Getrocknete Blüten, Blätter und die roten Früchte werden als Tee bei Herz- und Kreislaufstörungen angewendet. Die Früchte sind roh essbar. Sie können zu Kompott und Gelee verarbeitet werden. Mit anderen Früchten gemischt und gepresst, erhält man einen vitaminreichen Saft oder Sirup. Fotos: M. Scholz, Text: A. Pflaume

Schwarzdorn, Schlehe (P spinosa)runus

Der Schwarzdorn (Prunus spinosa), auch Schlehe genannt, ist eine typische Heckenpflanze. Er blüht vor dem Blattaustrieb und bietet zur Zeit mit seinen weißen Blüten ein sehr schönes Bild. Dadurch lässt er sich leicht vom Weißdorn unterscheiden, der erst nach dem Blattaustrieb blüht. Seinen Namen hat der Schwarzdorn von seiner fast schwarzen Rinde. Seine Kurztriebe sind zu Dornen umgebildet. Die Blüten dienen den Insekten als wichtige Nektar- und Pollenquelle. Die kugeligen, dunkelblauen Früchte bezeichnet man auch als Schlehen. Man erntet und verarbeitet die Früchte nach dem ersten Frost, da sie dann nicht mehr so bitter sind. Mit einem Trick kann man dieses Problem umgehen, wenn man die reifen Früchte ins Gefrierfach legt. Sie werden zur Herstellung von Marmelade und Saft genutzt. Aus den getrockneten Blüten wird Tee zubereitet. In der Volksmedizin wird dem Schwarzdorn eine harntreibende, schwach abführende und entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben. Ihm wird auch eine vorbeugende Wirkung gegen Nieren- und Blasensteine nachgesagt. Außer über seine Früchte vermehrt sich der Schwarzdorn über Ausläufer und kann so sehr dichte Hecken bilden. Fotos: M. Scholz, Text: A. Pflaume

Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)

Das Pfaffenhütchen ist eine typische Heckenpflanze. Der Name kommt von den Früchten, die wie ein Birett aussehen, dass früher die kath. Geistlichen trugen. Die Früchte springen im Herbst auf und geben die an Fäden hängenden Samen frei. Viele Vogelarten fressen sie gern. Im Winterhalbjahr stellen sie eine wichtige Nahrungsquelle dar. Fotos und Text: M. Scholz

Brombeeren (Rubus)

In vielen Hecken blühen die Brombeeren. Die Blüten werden von einer Vielzahl von Insekten besucht. Ihnen wird reichlich Nektar und Pollen angeboten. Als "Dank" dafür werden die Blüten bestäubt und es entwickeln sich die beliebten Früchte.
Fotos und Text: M. Scholz

Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)

Anfang Juni blüht der Schwarze Holunder auf. Seine cremeweißen Scheindolden verbreiten einen typischen Frühsommerduft und werden von vielen Insekten besucht.

Der Holunder wächst gerne an feuchten Stellen und zeigt nährstoffreichen Boden an. In Lünen ist er besonders in der Mersch und am Lippeufer in Alstedde weit verbreitet. Dass man ihn oft in der Nähe alter Bauernhöfe und Stallungen findet, hat seinen Grund: Er galt nämlich im Volksaberglauben als Sitz der guten Hausgeister und wurde vielseitig in der Volksmedizin genutzt. Ihn zu fällen, sollte angeblich Unglück bringen.

Auch heute kann er noch gut genutzt werden: Kinder basteln sich Pusterohre, indem sie das Mark aus den Stängeln und Zweigen kratzen, der Biogärtner kann diese hohlen Stängel als Nistmöglichkeit für Wildbienen und Schlupfwespen einsetzen.

Die Beeren, die viel Vitamin C enthalten, lassen sich zu Saft und Gelee verarbeiten. Beides kann man teuer im Reformhaus kaufen oder aber man macht sich die Mühe, die Holunderbeeren selbst zu sammeln und zu verarbeiten. Wichtig ist nur, sie zu erhitzen, denn roh sind sie leicht giftig. Fotos: M. Scholz, Text: F. Angerstein

Wenn die Holunderbeeren reifen

Holunderbeeren sind sehr vitaminreich und haben einen ganz eigenen würzig-fuchtigen Geschmack. Sie sollen aber nur gekocht genossen werden. Früher wurden sie auf dem Land für viele Zubereitungen gesammelt. Erst allmählich entdecken manche Naturfreunde wieder, dass es sich lohnt, die überall in großen Mengen leicht zu erntenden Beeren zu sammeln. Man knipst oder schneidet einfach die großen Dolden ab, wenn alle Beeren schwarz sind. Danach gut waschen, da oft noch Tierchen und Staub daran hängen.

Hier eine kleine Auswahl von Rezepten:

Holundersaft Grundrezept
Die Holunderbeeren von den Stielen abribbeln und mit einem Daumenbreit Wasser im Topf eine Viertelstunde aufkochen. Dann die Masse in ein Tuch geben und ausdrücken. Mit etwas Zucker nochmal kurz erhitzen. Man kann auch etwas Zimt hinzugeben.
Der besondere Tipp: Heißer Holundersaft ist ein erprobtes Hausmittel gegen Heiserkeit im Winter!

Holunder-Kaltschale
Den Holundersaft mit Zitronensaft, etwas Zimt und Zucker aufkochen und Speisestärke einrühren, bis die gewünschte Sämigkeit/ Dickflüssigkeit erreicht ist. Als Beilage schmecken hervorragend Grießklößchen oder Klöße aus geschlagenem Eiweiß.
Holunder-Gelee
Den ungesüßten Holundersaft mit Gelierzucker entsprechend den Maßangaben auf der Packung mit etwas Zitronensaft aufkochen und in Gläser füllen. Gibt einen hervorragenden fruchtigen Brotaufstrich!

Guten Appetit!

Roter Holunder oder Traubenholunder (Sambucus Racemosa)

Der Rote Holunder ist weniger bekannt als sein Vetter, der Schwarze Holunder. Er kommt aber ebenfalls in den Wäldern rund um Lünen vor und beansprucht lehmigen, humusreichen, kalkarmen Boden. Er ist der erste Strauch, der essbare Früchte trägt, oft bereits, während der schwarze Holunder noch blüht. Im Prinzip kann man die "Beeren" genauso nutzen wie die des Schwarzen Holunder, aber es ist sehr mühselig, da die roten Beeren kleiner sind und sich noch schlechter abstreifen lassen. Die Kerne und Stiele dürfen nicht verwendet werden, da sie leicht giftig sind.

Auf jeden Fall stellen die Beeren eine wertvolle Vogelnahrung dar.       

Foto und Text: A. Pflaume

Zwergholunder oder Attich (Sambucus ebulus)

Der Attich ist die seltenste und sicherlich am wenigsten bekannte der drei heimischen Holunderarten. Besonders im norddeutschen Flachland kommt er nur an wenigen Stellen vor. In Lünen befindet sich ein Bestand an der Kamener Straße.
Im Gegensatz zum Schwarzen Holunder und Roten Holunder handelt es sich nicht um ein Gehölz, sondern um eine Staude. Die Blütenstände stehen auf unverzweigten etwa 1,50 m hohen Stielen. Sie werden gern von vielen Insektenarten besucht. Durch unterirdische Ausläufer bilden sich oft umfangreiche Bestände.
Ähnlich wie die anderen Holunderarten spielte der Attich in der Volksmedizin eine große Rolle. Seine Inhaltsstoffe haben eine stark harntreibende Wirkung. Es ist aber Vorsicht geboten: Bei zu hoher Dosierung kann es zu gefährlichen Vergiftungen kommen.

Fotos und Text: A.Pflaume

Share by: